Geschichte

Die frühe Entwicklung

  

Als Gründungsdatum einer Handballvereinigung in Niederwiesa wird in verschiedenen Quellen der 8.Juni 1921 angesehen, damals war man noch Teil der „Deutschen Turner“. In der Struth, in ca. 40 Minuten Gehminuten Entfernung von Niederwiesa, wurde in Eigenregie ein Sportplatz angelegt, Tore aufgestellt und Netze, Bälle und Sportbekleidung gekauft. Aufgrund der weiten Entfernung und der schlechten Platzverhältnisse wurde schon wenig später ein Sportplatz zwischen Bahnhofstraße, Tunnelstraße und Dresdner Straße errichtet.  

Am 3. August 1928 wurde der durch die Sportfreunde des „Zentralsportverein Niederwiesa“ errichtete Sportplatz hinter der Schule eingeweiht. Auch die Abteilung Handball profitierte davon, denn man konnte steigende Mitgliederzahlen verzeichnen. Bis 1928 nahm man als Abteilung Handball der „Deutschen Turner“  am Spielbetrieb teil. Danach wurde man als Spielvereinigung Niederwiesa teil des „Verband Mitteldeutscher Ballspielvereine“ und musste mit vielen jungen Spielern die Klasse halten, denn zahlreiche gute Spieler waren abgewandert. In Zeiten der Weltwirtschaftskrise bewährte sich Willy Delling als aktiver Sportler und Vorstandsvorsitzender.

Großartige Erfolge feierte man nach der Wiederkehr zu den Turnern (1929/30), zum zehnjährigen Bestehen im Jahre 1931 war der deutsche Handballmeister TSV 1867 Leipzig zu Gast. In der Folgezeit nahm man an den Gaumeisterschaften auf regionaler Ebene teil. Zwischen 1940 und 1945 kam der Handballsport vollständig zum Erliegen.

 

Von der Nachkriegszeit bis zur politischen Wende 1990

  

  

Das erste Nachkriegsspiel wurde durch Gotthard Flade, der selber im Krieg zur Wehrmacht einberufen worden war, organisiert. Der Gegner hieß am 24.03.1946 Chemnitz-Gablenz. Unter der der Leitung von Rudi Reichert und unter Mithilfe von Sportfreunden wie Gotthard Flade, Erhardt Ulbricht, Helmut Gerstner, Johannes Valentin, Horst Schäfer, Kurt Kuhn, Martin Seidel, Wolfgang Sorwein, Gerhard Rucks und anderen entstand die Sektion Handball innerhalb der SG Niederwiesa. Diese wurde 1955 in die BSG „Traktor“  Niederwiesa umgewandelt und bekam die Maschinen-Traktoren-Station (MTS), den späteren Landtechnischen Anlagenbau (LTA) zugeordnet.

1968 erfolgte die Fertigstellung des Stadions und in den Jahren 1987-1989 wurden an der Turnhalle ein Sanitärtrakt und neue Umkleideräume errichtet, an dem sich die Handballer rege beteiligten und aus dem sie auch großen Nutzen zogen.

 

Die Entwicklung der Abteilung Handball im „SV Grün-Weiß“

 

 

Neben den politischen und gesellschaftlichen Veränderungen im Jahre 1990 vollzog sich nun auch im Sport ein Wandel. Die Niederwiesaer Sportler gehören nun seit 1991 dem Sportverein Grün-Weiß Niederwiesa e. V. an.  Dieser ist in Abteilungen untergliedert, wobei die Abteilung Handball, gemessen an den Mitgliederzahlen, nach den Turnern und den Fußballern die drittgrößte Sparte darstellt.

 

Die größten sportlichen Erfolge

 

 

Bereits drei Jahre nach der Gründung  gelang  1924 der Aufstieg in die Meisterklasse des Gaues Mittelsachsen.  Damals gewann man  mit 2:1 gegen Hohenstein-Ernstthal. Die torarmen Partien sind der Tatsache geschuldet, dass man bis in die sechziger Jahre auf großen Rasenplätzen spielte.

Am 19.02.1933 verpasste die Mannschaft knapp die Mittelsachsenmeisterschaft und somit den Aufstieg in die Bezirksklasse. Vor unglaublichen 3000 Zuschauern verlor man gegen den Spitzenklub aus Chemnitz-Gablenz. Zu dieser Zeit waren vor allem die schussgewaltigen Walter Nestler und Fritz Schuster bei den Gegnern gefürchtet. Sie gehörten damals zur Sachsen-Auswahl.

Drei Jahre nach dem ersten Spiel nach dem Krieg gelang Niederwiesa die Kreismeisterschaft und der damit verbundene Aufstieg in die Bezirksklasse. Wiederum drei Jahre später, im Jahre 1952, gelang dann sogar der Aufstieg in die Bezirksliga. Es folgten die publikumswirksamsten und erfolgreichsten Wettkämpfe der Nachkriegszeit.

1955 verlor man gegen Plauen nur knapp mit 12:13 und wurde Vize-Bezirksmeister. Im gleichen Jahr war auch der Oberliga-Vertreter Traktor Delitzsch zu Gast. Vor 1000 Zuschauern wurde diese Spitzenmannschaft besiegt!

1962 verließ Horst Meyer den Verein, der über die Oberligisten Dynamo Halle und Motor Eisenach in die DDR-Nationalmannschaft berufen wurde.

Auch nach der Verlegung des Wettkampfbetriebes vom Rasenplatz in die Halle konnte an frühere Erfolge angeknüpft werden. In der Saison 1964/65 gelang der Mannschaft um die Spieler Gerlach, Jäckel, Kaulfuß, Seifert, Kircheis, Sorwein, Hunger, Köllner, Bellmann, Aurich und Quinger die Kreismeisterschaft und der Aufstieg in die Bezirksliga. Diese war damals die dritthöchste Spielklasse der DDR; man hatte es mit Mannschaften wie Fraureuth, die aus der zweiten Liga abgestiegen waren, Plauen, Oberlosa und der BSG Motor Schönau aus Karl-Marx-Stadt zu tun. Diese Klasse konnte bis 1995 gehalten werden.

 

Die jüngste Erfolgsgeschichte

 

Ein paar Jahre nach dem Abstieg in die Bezirksklasse folgte auch der erneute Abstieg in die Kreisliga. Dort belegte man die vorderen Tabellenplätze. In den Jahren 2003, 2004, 2010, 2012 und 2013 konnte jeweils der Kreispokal gewonnen werden - immerhin 5 mal innerhalb von 10 Jahren!

In der Saison 2012 wurde nach inzwischen fast 18 langen Jahren endlich der Wiederaufstieg in die Bezirksklasse gefeiert. In der wohl erfolgreichsten Saison der jüngsten Vereinsgeschichte gelang der Mannschaft mit einem durchschnitssalter von nicht einmal 22 Jahren sogar das Triple aus Aufstieg, Meisterschaft und Pokalsieg!

Auch 2013 konnte die Erfolgsgeschichte fortgesetzt werden - durch die 2. Mannschaft wurde der Kreispokal in einem packenden Finale errrungen!

Nachdem unsere erste Männermannschaft 2012 den Aufstieg in die 2. Bezirksklasse des Spielbezirks Chemnitz geschafft hat, geht die positive Entwicklung der unveränderten Mannschaft auch 2014 weiter! Mit starken spielerischen Mitteln konnten unsere Männer die Liga dominieren. Letztlich wurde sogar 4 Spieltage vor Saisonende mit einem 40:12 Rekordsieg (28 Tore Abstand!!!) gegen den SV Muldental Wilkau-Haßlau der erneute Aufstieg perfekt gemacht! In der 1. Bezirksklasse Chemnitz warten nun ganz neue Mannschaften auf unsere Männer.


Und  auch im Jugendbereich ist unser Verein derzeit so gut aufgestellt wie noch nie - von den Bambinis im Vorschulalter bis zur B-Jugend haben wir insgesamt 5 Nachwuchsklassen im Rennen!


Vielen Dank an Horst Uebe und die Arbeitsgruppe Ortsgeschichte Niederwiesa,

 auf deren Arbeitsergebnissen diese Zusammenfassung basiert!